Avec Plaisir

AVEC PLAISIR


»Das Wort deines Vaters wurde klar und deutlich gesprochen. Es gibt keine Widerrede. «

 

Die Mutter fuhr ungerührt weiter, während Maria vor Angst und Abscheu  zitterte.

 

Ihre Miene war versteinert, alle möglichen Gedanken rasten durch ihren Kopf.

 

»Wir warten noch auf das Zeichen der Götter, dann werden wir mit dem Bräutigam eine prunkvolle Hochzeit feiern.«

 

Die Worte waren scharf, ohne jegliches Mitgefühl gesprochen. Maria senkte ihren Kopf. Eine einsame Träne lief ihre Wange herunter, die sie mit dem Handrücken schnell wegwischte.

 

Sie würde heiraten. Der Satz hallte ununterbrochen durch ihre Überlegungen, durch ihre Sinne, durch ihren Körper. Sie würde heiraten.

 

Ein Schmerz schlug auf ihr Herz ein, so dass es drohte zu verklingen. Nein, sie musste sich verteidigen. Wenigstens einen Versuch.

 

»Warum gibt es keine Verlobung?«, krächzte sie zittrig, während sie ihre Fingernägel in den Arm bohrte. Kleine Abdrücke entstanden, rote brennende Abdrücke.

 

»Zeitverschwendung wäre das, nichts weiter. Also hopp hopp, schreite hinunter. Dort warten deine Ammen auf dich, du kannst dir ein Kleid aussuchen.«

 

Alles drehte sich um sie. Ein Kleid. So schnell. Viel viel zu schnell.

 

Die Mutter schritt erhobenen Hauptes aus dem Zimmer und schlug die Tür energisch hinter sich zu.

 

Das junge Mädchen rutschte auf den Boden herab, versteifte sich in ihrer Bewegung. Die Eltern brachen ihr das junge Herz. Von dem Gefängnis der Eltern, in das Gefängnis der Ehe. Ein kalter Ehemann wie bei all ihren Freundinnen, ein Leben aus Geschirr und Bettmachen. Wie eh und je, dachte sie an die europäischen Mädchen, die sie heimlich im Fernsehen betrachtet hatte. Die englischen Filme, die von jungen Frauen erzählten, die glücklich sein konnten. Die einen ehrlichen Geliebten hatten, der sie von Kopf bis Fuß liebte. Sie spürte, wie die heiße Flüssigkeit – die sich Tränen nannte- ihre Wange entlangfloss, als würde es einen kleinen Bach hinunterplätschern.

 

Sogar die Bollywood Filme, die so berühmt waren, würden sich nicht erfüllen. Hier, im geliebten Indien, würde genau das Gegenteil geschehen, was in den Filmen gezeigt wurde. Keine brennende, leidenschaftliche Liebe, nein.

 

Es klopfte drei Mal hinter einander an der hölzernen Tür. Erschöpft legte sie die Hände auf den Boden und stemmte sich nach oben. Noch im Schwanken ging sie auf die Tür zu und drückte die Klinke hinunter.

 

»Prinzessin, wir warten auf sie. Ihre Mutter hat befohlen, dass Sie sich ein Kleid aussuchen. «

 

Sie nickte schwach.                                                                       

 

»Ich komme schon.«

 

Mit einem Ruck zog sie die Zimmertür hinter sich zu. Das schreckliche Gefühl, dass sie nie wieder dieses Zimmer betreten würde, breitete sich in ihr aus. Sie versuchte es mit Kraft und Müh zu verscheuchen, doch es blieb wie festgenagelt. Verflucht, sei dieses Leben.

 

Schwankend schritt sie die geschwungene Treppe hinunter. Vor ihr eröffnete sich ein Tumult. Frauen gingen auf und ab, nähten etwas, berieten sich. Vier Ständer voller weißer Kleider erstreckten sich vor ihr.

 

Sie sahen so schön aus. So verlockend. Doch sie wollte nicht, in dieser Weise in sie schlüpfen. Sie würde es nicht genießen können.

 

Augenblicklich musste sie an ihm denken. Ihren James. Angereist vor drei Jahren, um im Diensten des indischen Königs zu arbeiten. Wie er sie angeschaut hatte, voller Sanftmütigkeit und Fröhlichkeit. Sie hatte sich zum ersten Mal verborgen gefühlt, geliebt. Sie erinnerte sich zurück, als er mit ihr heimlich hinter dem Haus geschritten ist, einen Arm um ihre Hüfte gelegt. Sie konnte sich noch gut an seine liebenden Worte erinnern. Er hatte sie gewollt. Er war ihre große Liebe.

 

Und jetzt zerplatzte alles. Die schönen Momente, die großen Wünsche. Alles war weg, sie sah nur das grausame Treiben vor sich und wünschte sich, Staub zu sein, und nicht das zierliche hilflose Mädchen.

 

»Los, Los Maria.«

 

Eine Frau zwängte sie ungeduldig zu einem der Ständer und befreite ein weißes Kleid von den Klammern. Es war mit Perlen bestickt, und war üppig. So, wie sie sich immer vorgestellt hatte.

 

Wunderschön.

 

Der Tag tickte weiter. Es war nicht mehr viel Zeit.

 

 

 

Als die Nacht hereinbrach, und sie zusammengekauert und weinend im Bett lag, hörte sie etwas an ihrem Fenster. Sie schreckte auf und schaute mit aufgerissenen Augen auf. Was war hier los?

 

Sie rappelte sich auf und schritt zögernd zum Fenster. Als ein Kieselstein scharf gezielt gegen ihr Fenster prallte, hüpfte sie nach hinten und drückte sich die Hände auf den Mund um nicht loszuschreien.

 

Ängstlich schnellte sie nach vorne und schaute herab. James stand da, eine sorgenvolle Miene aufgesetzt. Ihre Herz prallte gegen ihre Brust, sodass es fast schmerzte. James war da. James war da.

 

Sie öffnete rasch das Fenster.

 

»Komm runter!«

 

»Geht nicht! Die Wachen!«

 

Er grinste kurz.

 

»Das hab ich schon übernommen. Los, beeil dich.«

 

Verwundert schloss sie wieder das Zimmer, zog sich einen leichten Mantel über und huschte herunter.

 

Entsetzt sah sie, wie die Wachen bewusstlos auf den Boden zerstreut lagen.

 

Oh Gott, James!

 

Sie rannte ohne zu Überlegen hinaus und lief direkt in seine Arme, sodass er fast umfiel.

 

»Was hast du da gemacht?«, japste sie sofort.

 

»Nur meine Aufgabe.«

 

Sie zog nicht überzeugt die Braue und schaute ihn nachdenklich an.

 

»Also was ist?«

 

Er streckte ihr seine Hand entgegen. Sanft legte sie ihre auf seine Handfläche und er drückte sie leicht, aber entschlossen.

 

»Ich..«

 

Er zögerte kurz, dann fuhr er fort.

 

»Ich will, dass jetzt sofort mit mir mitkommst. Die wichtigsten Sachen von dir hab ich schon eingepackt«, er deutete kurz auf die Stofftasche um seine Schulter, »aber jetzt hängt es von dir ab. Von mir aus, kannst du mich als deinen Helden und Retter sehen, dem du etwas revanchieren solltest«, witzelte er. Ich überging den sinnlosen Witz.

 

Verständnislos glotzte sie ihn an.

 

»Wie? Du meinst ich soll flüchten? Mit dir?«

 

Er kräuselte heuchlerisch gekränkt die Oberlippe und sah weg.

 

»Ist es denn soo schlimm mit mir Reißaus zu machen? «

 

Er verschränkte die Arme – soweit es ihm die Tasche erlaubte – unter der Brust und rückte die Unterlippe nach vor. Sein Anblick war so komisch, dass sie laut schallend loslachen musste, ohne zu Bedenken, dass ihre Eltern aufwachen könnten. Sofort legte er seine Lippen auf ihre, sie verstummte sofort, das Herzklopfen wurde schneller.

 

»Vorsicht!«, murmelte er nach dem rettenden Kuss und deutete flüchtig hinauf, auf die geschlossenen Fenster.

 

Sie nickte kurz und wurde wieder ernst. Sollte sie es wagen?

 

Erneut wippte sie mit dem Kopf, auf und ab, vollkommen langsam.

 

»Also?«, fragte er angespannt und schaute aufmerksam um uns herum, um sich zu vergewissern, ob es noch Wachen gab oder nicht.

 

Keine Wachen.

 

»Ich komm mit dir. Lieber an deiner Seite sterben, als wie ein Roboter mit diesem Unbekanten zu leben.«

 

Sein Gesicht lockerte sich ein wenig.

 

»Es hat niemand etwas von Sterben gesagt«, flüsterte er grinsend.

 

Wie oft hatte sie sein vollkommenes Gesicht bewundert? Die hochsitzenden Wangenknochen, die vollen Lippen, die nussbraunen Augen, in denen man sich verirrte, die gerade Nase. Wie oft? Gedankenverloren strich sie mit zwei Fingern über seine Wange. Seine Mundwinkel zogen sich nach oben, ein Leuchten trat in seinen Augen auf. Wie sehr die Liebe, die zwei verband!

 

»Wir müssen los, Maria. Viel Zeit bleibt uns nicht.«

 

 

 

Die Nacht war vollkommen. Eine kühle Luft streifte ihren nackten Arm und ließ sie schaudern. Ihre Gedanken waren bei ihren Eltern. Was würden sie wohl machen, wenn sie das leere Bett sahen? Wahrscheinlich würden sie Suchtruppen losschicken, die im gesamten Land nach ihr suchen würden. Lieber Himmel!

 

Die sanfte Stimme James´ unterbrach die drückende Stille.

 

»Du frierst ja Liebste. «

 

Sie protestierte heftig, als er ihr seine Jacke um die Schultern legte. Sie hatte zu viel Sorge er würde sich erkälten.

 

Darauf lachte er bloß. »Ich vertrag einiges, Liebste. Wollen wir eine Rast machen?«

 

Sie sah, wie unbemerkt ein kleiner Schimmer Vorfreude auf sein Gesicht huschte.

 

»Natürlich. Und wo?«

 

»Nicht fern von hier, ist ein kleiner See, umgeben mit Bäumen. Dort können wir hin. «

 

Sie nickte bloß und wunderte sich, warum er genau diesen Ort gewählt hatte.

 

Wieder gingen sie, der Duft von James haftete an der Jacke und blieb an ihrem Geruchssinn hängen, sodass ihr fast schwindelig vor Glück war. Er war hier, neben ihr. Mehr zählte nicht.

 

Nach einem kurzen Felsenweg bogen sie ab. Von der Ferne konnte sie hochragende Bäume erkennen. Sie würden sie garantiert schützen.

 

 

 

»Warte hier, und zieh dir das über.«

 

Er drückte ihr einen Stoff in die Hand, doch sie achtete nicht darauf. Verwundert folgte sie ihm mit dem Blick, ehe er hinter einem der Bäume verschwand.

 

Sie stieß einen Seufzer war.

 

So wahr er ein toller Mensch war, so wahr er vollkommen verrückt war.

 

Erst jetzt senkte sie den Blick, um zu schauen was er ihr gegeben hatte. Ein weißes Kleid. Das, was sie sich heute ausgesucht hatte. Ihr Atem ging schneller.

 

Sie soll das Kleid anziehen? Aber, das erschwerte doch das Wandern!

 

Doch sie tat es. Sie streifte sich den Sari vom Körper, sodass sie nur mehr noch in weißer Unterwäsche dastand. Gedankenverloren strich sie über den Saum des Kleides. Als ein kalter Wind sie streifte, zog sie sich hastig das Kleid über den Kopf und lächelte zufrieden. Wie sie wohl darin aussah?

 

Mit den Händen strich sie über die Perlen, und begutachtete das Muster. Herze. Lauter kleiner, großer, ordentliche Herze.

 

Wie zu erwarten war das Gewicht des Kleides nicht besonders gering, doch es war leicht auszuhalten. Was auch immer James im Schilde führte, es war hundertprozentig verrückt!

 

Sie setzte sich auf einen Baumstupf und sah an ihrer Hand herunter. Ein goldener Ring, der ihre Jungfräulichkeit darstellte, glitzerte im Mondlicht. Hoffentlich würde sie ihn noch länger tragen! Sie wollte, diesen Bräutigam einfach nicht heiraten. Sie kannte ihn nicht einmal!

 

Während sie mit dem Finger über den Ring strich, legte sich eine Hand um ihre Schulter. Sie sah erschrocken hoch, und merkte, dass es nur James war. James, in einem schwarzen Anzug, mit einer edlen Krawatte. Wie ein europäischer Bräutigam, dachte sie sich stumm.

 

»Du siehst wunderschön aus, James«, hauchte sie benebelt. Er lächelte bloß und zog sie auf die Beine.

 

»Und du machst mich eifersüchtig mit deinem glitzerndem Kleid.«

 

Sie kicherte und verkreuzte ihre Finger mit James Fingern.

 

Doch er ließ sie wieder los.

 

»Was..?«, entgegnete sie verdutzt, ehe er ihr eine Binde um die Augen legte.

 

»Shhshh..«, hörte sie seine leise Stimme und sie griff hilflos blind zu ihm. Er nahm ihre Hand und führte sie. Wohin, war ihr unbekannt.

 

»James, bitte, was hast du vor?«

 

»Lass dich überraschen!«

 

»Aber-«

 

Schmollend presste sie die Lippen aufeinander und ging wortlos neben ihm her. Sie mochte es nicht, dass ihr ein Sinn geraubt wurde, es war so unbekannt. Und doch heizte die stille Erwartung auf das Kommende, die Herzkammern auf.

 

Nach einem ihr wie Ewigkeiten erscheinender Moment hörte sie erneut James Stimme.

 

»Überraschung.«

 

Er löste die Augenbinde und sie sah verwirrt in sein Gesicht. Erst als sie seinem Blick folgte, schnappte sie nach Luft.

 

Ein See erstreckte sich vor ihr. Doch nicht das, war atemberaubend. Die Teelichter die zu einem riesigen Herzen geordnet waren, leuchteten frohlockend im stillen Wasser. Rosenblätter waren rundherum verstreut.

 

Sie wendete sich wieder zu ihm um.

 

»Wann hast du das alles gemacht?«, war das erste was sie fragte. Sie wusste einfach nicht, was sie zu dieser romantischen Situation sagen sollte, doch sie fieberte angestrengt nach einer Antwort, die sie in den Filmen gesehen hatte.

 

Bevor er antwortete, legte sie ihm die Arme um den Hals.

 

»Ich liebe dich, James.«

 

Er lächelte warmherzig und drückte ihr kurz die Lippen auf  die Stirn.

 

»Ich dich auch.«

 

Er machte eine kurze Luft-hol-Pause und sprach erneut.

 

»Doch ich habe dich nicht deswegen hierher geholt.«

 

Verwundert runzelte sie die Stirn. Doch statt einer Antwort, holte er einen Rekorder hervor, den er von Europa mitgenommen hatte.

 

Er drückte auf eine Taste und sofort ertönte eine sanfte Geigenmusik.

 

Sie schloss die Augen.

 

Er nahm ihre Hand und legte die zweite um ihre Hüfte.

 

»Einen Tanz, gnädige Frau?«

 

Sie grinste und nickte.

 

»Sehr gerne. «

 

Stumm legte sie die Hände um den Hals und bewegte sich mit ihm geschmeidig und elegant auf der Erde.

 

Immer weiter ließ sie sich von ihm führen. Sie spürte seinen Atem auf ihren Wangen. So weit, war es mit ihnen nie gewesen. Die Sorgen der vergangenen Tage waren wie weggeblasen. Auch um ihre Eltern machte sie sich keine Gedanken.

 

Plötzlich blieb er stehen, sodass sie stolperte und gegen ihn fiel. Er hielt sie geschickt auf und grinste sie an.

 

Verständnislos schaute sie ihn an. Die Musik hatte noch nicht aufgehört. Was war denn los?

 

Er kniete sich mit einem Bein hinunter und streckte eine Hand nach ihr aus. Sie legte automatisch ihre auf seine, dann holte er tief Luft und richtete mit der anderen Hand die Krawatte.

 

»Willst du, Maria Suli, meine Frau werden, bis dass uns der Tod scheide?«

 

Überrascht weiteten sich ihre Augen. Sie bemühte sich, die Worte aufzufassen, ohne direkt aufzuflippen und schnappte nach Luft. Er. Sie. Heiraten.

 

Sie griff sich auf die Brust – wo ihr Herz lag – um zu sehen, ob es das Herz vor Aufregung noch nicht zersprungen war.

 

»Ja, ich will«, hauchte sie nach einer Minute und lächelte unsicher.

 

Dann fuhr sie fort.

 

»Willst du James Black, mein Ehemann werden, bis dass uns der Tod scheide?«

Er grinste.

»Aber avec plaisir!«

 

Sie zog eine Augenbraue hoch.

 

»Das heißt mit Vergnügen !«, lächelte er unentwegt und strahlte Fröhlichkeit aus. Wie aus dem nichts tauchte ein Ring in seiner Hand auf. Mit einer Bewegung landete ihr goldene Ring auf die Erde. Stattdessen lag ein weißer, glitzernder Ring auf ihrem Finger.

 

Noch schöner. Er schaute nicht aus wie ein Käfig. Er schaute nach Glück und Liebe aus.

 

Er erhob sich wieder und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Sie kamen sich näher.

 

 

 

 

 

»Wo ist sie? WO IST SIE?«, brüllte er, sodass der ganze Palast zu zittern schien.

 

Wütend stapfte der Vater durch das Zimmer, während sein Gesicht sich hochrot färbte.

 

Das Zimmermädchen stand unsicher da, hilflos den Blick auf den König gewendet.

 

»Schickt sofort Truppen aus. Diese Schande. DIESE SCHANDE. Was soll ich jetzt dem Bräutigam sagen?«

 

Das ganze Schloss war wie durch einen Wirbelsturm durchgewirbelt. Überall hetzten Leute zu dem König, gestanden ihm, dass keine Spur von der Prinzessin vorhanden war.

 

Seine aufgebrachte Stimmung ließ jeden in der Umgebung zittern, schließlich war es kein leichter Mann.

 

 

 

Am Nachmittag lagen überall im Land Blätter verteilt – eine Vermisstenanzeige. So etwas war in Indien eine ungewohnte Sache, doch der Bräutigam, der von dem ganzen natürlich Wind bekommen hatte, hatte es ihm geraten. Da es in Europa so üblich war. Er selber kam schließlich von dort, nur um die zierliche Königin zu heiraten.

 

Laren Black.

 

»Ich werde mich selber auf die Suche nach ihr machen!«, meinte Laren entschlossen, gleich am Tag darauf. »Ich bräuchte nur eine Karte von der Umgebung hier, eine ausführliche wenn möglich.«

 

Diese erhielt er auch.

 

 

 

 

 

Sie schliefen eng umschlungen im Schutz der Bäume. Ihr Kleid lag einen Meter abseits, stattdessen trug sie ein Nachthemd, dass er ihr eingesteckt hatte.

 

»James?«, murmelte sie leise, als die Sonnenstrahlen ihre Haut kitzelten.

 

Er schlug verschlafen seine Augen auf.

 

»Ja, Liebste?«

 

Sie lächelte bloß und drückte glücklich ihre Lippen auf seine. Er erwiderte den Kuss sogleich.

 

 

 

»Sieh an, sieh an.«

 

Das kam nicht von James. Sie schreckte auf und schaute in die Richtung von die die Stimme gekommen ist.

 

Ein Mann, jung und gut aussehend, stand mit verschränkten Armen und einem Grinsen nicht weit von ihnen entfernt.

 

»Romeo und Julia?«, spottete er ungerührt weiter und blickte James stur in die Augen. Dessen Haltung hatte sich schlagartig verändert. Er saß verkrampft und wütend da, den Blick starr auf seinen Gegner gewendet.

 

»Mehr oder weniger schön dich wieder zu sehen, Bruderherz. Tut mir Leid für dich, dass ich dich gerade hier mit meiner süßen Braut erwischt habe.«

 

Sie horchte auf. Bruder? Braut?

 

Alarmiert wendete sie den Kopf auf ihren Mann und schaute wieder auf. Das..?

 

Ängstlich griff sie nach James Hand und drückte sie fest.

 

»Wie hast du uns gefunden Laren?«

 

»War der einzige See in der Nähe. Ich weiß doch wie romantisch mein Bruderherz ist.«

 

Grinsend zeichnete er ein Herz in die Luft. Er kam näher. Zwei Schritte, unverschämt langsam, sodass das Herzflattern größer wurde.

 

»James«, flüsterte sie verzweifelt, doch dessen Gesicht verhärtete sich.

 

»Hau ab.«

 

Laren grinste bloß.

 

»Warum denn? Köstlich euch zuzusehen. Nur leider muss ich meine Pflicht erfüllen.«

 

»Wage es nicht - «

 

»KEIN WORT MEHR.«

 

Maria und James erstarrten, als Laren ein Messer hob und dicht zu ihnen herbei schritt.

 

Er kam zu ihr und umfasste grob ihr Kinn.

 

»Süße, du hättest glücklich werden können«, gab er mit gespieltem Bedauern zu.

 

Sie rümpfte verächtlich die Nase.

 

Er grinste bloß.

 

Er hob seine Hand.

 

Das letzte, das sie wahrnahm waren die Schreie James.

 

»Was hast du getan du Bastard? Maria. MARIA!«

 

 

 

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Es piepte.

 

Es roch ungewohnt, so, dass es in der Nase brannte.

 

»Endlich.«

 

Eine gewohnte Stimme, ließ sie innerlich aufjubeln. James.

 

»Es ist alles gut Prinzessin.«

 

Sie schlug vollkommen die Augen auf und starrte in das blasse Gesicht ihres Geliebten.

 

»James.«

 

Ein schwaches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus.

 

Sie wollte sich aufsetzten, als ein riesiger Schmerz im Bauch, sie aufstöhnen ließ.

 

Er schaute sie besorgt an.

 

»Beweg dich nicht, Liebste. Die Gefahr ist vorüber. Du hast zwar viel Blut verloren, aber die Gefahr ist vorüber.«

 

»Was ist passiert?«, fragte sie flüsternd, der Schmerz war nahezu unerträglich.

 

Er schaute sie gequält an.

 

»Laren hat dir.. sein Messer in den Bauch gerammt. Aber er hat knapp die lebensgefährliche Zone verpasst. Du lebst Gott sei Dank. Deine Eltern.. sie haben die Heirat akzeptiert. Nach dem du gesund bist, werden wir eine riesige Feier machen, Liebste ja?«

 

Sie lächelte schwach.

 

Ihr Mann.

 

»Bis dass uns der Tod scheide? Er hat mich knapp verfehlt. Was wenn - «

 

»Schhh«. Augenblicklich lagen seine Lippen auf ihre.

James Black – we will survive the death.


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