Paparazzi Death 1




„Leiche auf Hauptstraße vor Starbucks gesichtet. Sofort einige Wägen schicken, over.“
Die Polizeibeamtin legte ihr Walky-Talky wieder in den Gürtel und bückte sich über die Leiche. Der Mann hatte einen kurzen Bart und dunkle Haare. In der Hand hielt er eine zerschlagene Kamera. Die Scherben des Glases lagen verstreut am Boden. Sie machte kniend einen weiteren Schritt und musterte den Kopf. Aus dem Haar quoll Blut, das auf der Straße weiterfloss und eine dünne Spur hinterließ. Sie stöhne und kratzte sich am Arm.
„Was zum Teufel..?“
Warum sollte jemand einen Paparazzi töten wollen?
Ihr Blick glitt zur Frau, die sie vorhin auf die Leiche aufmerksam gemacht hatte. Völlig aufgelöst und mit Tränen in den Augen starrte sie die Polizistin an. Eine Menge von Paparazzis nahmen diesen Augenblick fest und schossen tausende Bilder des Stars. Vanessa Hudgens hieß diese, falls sie sich genau erinnert hatte. Dieser umschwärmte Teeniestar.
Endlich heulte die Sirene der Polizeiwägen auf und ließ die Paparrazzi etwas zurückweichen.
„Ich bitte Sie, gehen Sie uns aus dem Weg!“, schrie sie mit kräftiger Stimme in die Richtung der tosenden Menge.
Die Polizisten stiegen aus und sicherten die Gegend mit Bändern ab.
Schon von weitem winkte ihr Taylor entgegen und zwinkerte ihr zu.
„Endlich, wo hast du so lange gesteckt?“
„Im Revier, wo den sonst. Also, wer war während der Tat hier?“
Seine durchdringlichen Augen musterten sie neugierig.
Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen.
„Nein nein, warte, lass mich raten. Der Tote ist ein Paparazzi. Außer ihm waren nur noch andere Paparazzis und normale Starbucks-Besucher da. Und Vanessa Hudgens.“
Sie hob eine Augenbraue und verstand nicht, was er andeutete.
„Kannst du denn nicht eins plus eins zählen? Hudgens war am Ende ihrer Nerven und brachte diesen um. Deswegen sieht sie ja jetzt so geschockt aus.“
„Aber..“, setzte sie an, um zu widersprechen, doch Taylor war schneller. Er lief rasch zu der Schauspielerin hin und lächelte sie mitleidig an.
„Miss Hudgens, Sie sind leider kurzfristig festgenommen, da Sie bei der Tat anwesend waren.“






„Ich war es nicht!“
Ihre Stimme bebte bei jedem Wort, das sie mit ihren Lippen formte. Ihr Blick lag auf den Tisch vor ihr, ihre Haare fielen verschwitzt wie ein Vorhang vor ihrem Gesicht.
„Miss Hudgens, Sie sind die einzige Verdächtige. Außerdem sind Ihre Fingerabdrücke auf seiner Kamera.“
Sie hob ein wenig den Kopf, sodass die Schatten unter ihren Augen sichtbar wurden.
„Ich kenne ihn nicht einmal.“
Taylor schlug mit der Faust auf den Marmortisch.
„Natürlich nicht, er ist ja bloß ein lästiger Paparazzi!“
Sie zuckte zusammen und weitete verängstigt die Augen. Eine Hand legte sich auf Taylor´s Schulter.
„Tay, reg dich ab. Frau Hudgens, beachten Sie seinen Auszucker nicht.“
Tay´s Brust hob und senkte sich.
„Selena, ich sagte doch, du sollst dich da nicht einmischen. Das ist mein Fall.“
„Tja jetzt nicht mehr.“
Er sah ungläubig hoch und sah seiner Kameradin in die Augen.
„Das meinst du nicht ernst!“
„Doch.“
Ein schelmisches Grinsen zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Mit dem Finger zeigte sie auf die Tür.
Er grummelte erbost und erhob sich.
„Gönn dir eine Pause!“, flüsterte sie und formte jeden Buchstaben mit ihren Lippen.
Mit einem absichtlich lauten Knall schloss sich die Tür des Verhörraums.
„Tut mir Leid, er hat Stress mit seiner Freundin!“
Vanessa sah sie einfach nur aus ihren müden braunen Augen an und murmelte geschwächt.
„Darf ich jetzt nach Hause?“







 

„Die Leiche wurde untersucht. Die Halsschlagader wurde mit einem spitzen Glas aufgeschnitten, er verblutete binnen weniger Minuten. Das benutzte Glas weist keine Fingerabdrücke auf, es wurde wahrscheinlich ein Handschuh benutzt. Auf den anderen Glasscherben waren die Abdrücke von Vanessa Hudgens.“
Der Wissenschaftler und Ermittler des Reviers stand neben der Leiche und erklärte genau die Todesursache. Selena bedankte sich und zog sich nachdenklich zurück. Vanessa Hudgens Sachen wurden gestern untersucht, sie hatte keine Handschuhe bei sich. Doch warum waren ihre Fingerabdrücke auf der Kamera, das war doch alles unwahrscheinlich…
„Na, siehst du, sie wars!“
Erschrocken legte sie sich die Hand aufs Herz und funkelte Taylor an, der wie aus dem nichts erschienen war.
„Verdammt langsam machst du mir Angst, mit deinem plötzlichen Erscheinen… Und nein, Vanessa war es nicht, ich bin davon überzeugt.“
Er verdrehte die Augen und verschränkte die Arme.
„Du wirst immer so primitiv bleiben. Eine richtige Detektivin, sollte ihr weit denken.“
Sie stieß ihn leicht in den Rippen und schnaubte.
„Wer ist hier primitiv? Ich weiß zwar nicht, wer der Mörder ist, aber ich weiß, dass Vanessa es ganz bestimmt nicht ist. Und jetzt lass mich in Ruhe.“
„Da kann mich aber jemand nicht ausstehen.“
Sein Blick sprühte nur so Hohn und Mitleid.
„Gaanz genau. Hau – ab.“

 

♣▬▬♣

„Zac!“
In Tränen aufgelöst saß sie auf den Boden, den Rücken an der Schlafzimmertür angelehnt.
„Bitte komm her, ich halte das alles nicht aus. Okay, ich warte…“
Sie klappte das Handy zu und schmiss es auf den Boden.
Ein Zettel in der Hand ließ sie erneut in Tränen ausbrechen.
Warum gerade sie? Nur weil sie einmal genervt war und..
Ihre Villa war still, nur sie saß im oberen Stock. Die Sonne ging gerade unter, und nach und nach nahm sie das Licht mit. Sie bildete sich ein, Schatten von den Fenstern zu sehen. Würden sie denn herkommen?
Zitternd krabbelte sie die wenigen Meter zur Treppe und klammerte sich am Geländer fest.
Sie konnte wirklich einen langen Schatten vor der Haustür erkennen.
Nein, das konnte nicht sein. Sie würden nicht jetzt kommen.. Nein..
Als die Tür aufging, blieb ihr fast das Herz stehen, doch dann erschien Zac im Türrahmen.
„Zac!“, schrie sie erleichtert und rappelte sich auf. Schnell rannte sie die Treppen herunter und fiel ihm in die Arme.
Sanft strich er über ihre Haare und versuchte sie zu beruhigen.
„Shh, Vanessa, ganz ruhig. Ich bin ja da… Setz dich erstmals hin und erzähl mir was passiert ist.“
Sie schluchzte und reichte ihm das Blatt.
Mit gerunzelter Stirn nahm er es entgegen und begann zu lesen.
Während er es las, wurde er bleich.
“Ich weiß, dass du den Paparazzi nicht umgebracht hast, denn der Mörder schreibt dir gerade diesen Brief hier. Das ist nur eine Warnung, was dir alles noch passieren kann. Ich kann dir genauso den Hals abschneiden, wenn du nicht das tust, was ich dir sage. Morgen erwarte ich dich in der Danstreet, oder dein Hals ist ab.






 

“Geil Mann, eyy…. Eyy, hast du noch ein Schluck Bier, eyy…?”
Er zog sich die pinke Kappe tiefer an die Stirn und grinste. Sein Freund nickte.
„Hier, Mann. Weißte… ich würd jetz gern ein pa Mädel aufreißn!“
„Eyy yo, das will ich auch.“
Lachend – mit gelben Zähnen – torkelten die zwei die Straße entlang. Nach wenigen Minuten blieb einer von ihnen ruckartig stehen.
„Ach du scheiße, ey.“
„Wasn los?“
„Ist.. ist das nicht Demi Lovato?“
„Ey, die heiße Braut? Ja stimmt!“
Vor ihnen stand sie, die Haare zersaust, der Schock war ihr im Gesicht geschrieben.
Weniger Meter vor ihr, lag ein Mann. Eine lange Blutspur begann von seinem Hals und floss vom Asphalt aufs Gras.
„Scheiße Mann, sie hat den Kerl umgebracht…“

 

♣▬▬♣

 

„ICH…“, schrie sie aufgebracht und versuchte sich zu beruhigen, „..ich war es nicht. Was verstehen Sie von diesem Satz nicht?!“
„Beruhigen Sie sich, Miss Lovato!“
Selena stand ruhig vor ihr und wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht. Taylor hingegen hatte die Arme verschränkt, sein Blick sprühte eine gewaltige Ladung Gift.
„Sie war es!“, flüsterte Taylor verärgert und entfernte sich von ihnen um die Leiche zu untersuchen.
Selena verdrehte genervt die Augen.
„Frau Lovato sie können nach Hause gehen, aber bitte stellen sie die Reisen für den Moment ein. Wir können schon mal bei ihnen vorbei kommen.“
Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und atmete tief aus.
„G.Gut!“
Sie holte ihre Tasche von einem der Polizeibeamten und rief mit dem Handy ein Taxi, obwohl ihre Villa nicht weit entfernt war.
Wenig später saßen auch Selena und Taylor in einem Wagen und vermieden es sich anzusehen.
„Selena, Lovato war es.“
Selena biss sich auf die Lippen und kaute darauf los. Dieser Sturkopf würde auch nie zur Vernunft gebracht werden.
„Sogar die zwei Teenies haben das gesag-“
„Verdammt noch mal, hör endlich auf mit diesem Geplapper. Sie war es nicht, weder sie noch Hudgens. Ich bin hinter einem Mörder her, der die Schuld auf alle Stars schiebt, die immer nur weiblich sind. Irgendwer will Hudgens und Lovato loswerden, und wer weiß, wer als nächster kommt! Und du rätselts herum und hast extrem komische Theorien, die kein Trottel vorschlagen würde! Wie erklärst du dir denselben Tod bei beiden? Haben sich die Stars zusammen getan und eine Verschwörung gegen Paparazzi geplant? Der Mörder wartet nur auf so einen wie dich, der die Opfer beschuldigt!“, fuhr sie wütend an und fixierte ihren Blick auf den Weg vor ihr.
Er blickte sie peinlich gerührt an und machte sich so klein wie möglich auf den Sitz. Sie hatte irgendwie schon Recht… Aber es war doch weit und breit keiner in Sicht gewesen… Es mussten doch die Stars – nein, Selena hatte Recht. Sie mussten den Täter ausfindig machen und zwar schnell…
„Es tut mir Leid, Selena. Ich bin ein Trottel.“
Ihre Wut verblies, ein triumphierendes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.

 

♣▬▬♣

„Vanessa?“
Eine zittrige Stimme meldete sich am Ende der Leitung. Sie musste sich erinnern, wem die Stimme gehörte, als ihr ein Licht aufging.
„Demi? Warum rufst du mitten in der Nacht an, ich meine.. wie geht’s dir?“
„Vanessa, mir ist genau dasselbe passiert wie dir. Es wurde wie aus dem nichts ein Paparazzi vor mir umgebracht.“
Sie schluckte schwer und versuchte, den Satz zu verdauen. Warum wurde Demi auch noch hineingezogen? Würde sie auch einen Brief bekommen? Die Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, sie drückte Zacs Hand, der neben ihr saß und sie rund um die Uhr beruhigte und ihr Mut zuredete.
„Vanessa? Hast du irgendwelche Informationen? Wir müssen der Polizei beweisen, dass wir unschuldig sind! Es sind weder Fußspuren von irgendwem anderen auf dem Boden, der die Tat vollführt haben könnte, noch Augenzeugen die für uns sprechen könnten.“
„N.. Nein, ich hab kein Informationen.. Demi ich rufe dich morgen an, ich bin gerade müde..“
Am Ende der Leitung seufzte jemand und schließlich hauchte sie ein „Okay, bis morgen“ ins Telefon und legte auf.
Vanessa setzte sich aufrecht hin und starrte Zac angstvoll an.
„Wir können nicht zur Polizei. Das würde heißen, ich will mich bloß verteidigen, mit einem Brief, den ich hätte schreiben können, nur um unschuldig anzusehen. Sie könnten mich festnehmen, Zac!“
Dieser seufzte nur und strich sich über die kurzen Bartstoppel.
„Du gehst weder zur Polizei, noch zu diesem Mann. Unsere Bodyguards stehen vor der Tür, Vanessa und ich bin bei dir.“
„Ich kann nicht ewig hier herumsitzen, Zac..“
Er legte bloß seine Lippen auf ihre, um sie zur Ruhe zu bringen. Er selbst kämpfte mit der Unruhe in ihm.


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